1859 - 1939
Begründer der mecklenburgischen Volkskunde
Richard Wossidlo (1859–1939) gilt als einer der bedeutendsten Volkskundler Norddeutschlands. Über Jahrzehnte hinweg widmete er sich mit beeindruckender Ausdauer der Sammlung, Dokumentation und Erforschung mecklenburgischer Alltagskultur. In seiner einzigartigen Zettelsammlung, die heute im Wossidlo-Archiv der Universität Rostock aufbewahrt wird, trug er unermessliches Wissen aus allen Bereichen der Volkskunde zusammen: von Märchen, Sagen, Bräuchen und Redewendungen bis hin zu Liedern, Volkstänzen, Sprichwörtern und bäuerlicher Lebensweise.
Wossidlo begründete mit seiner Arbeit nicht nur das Mecklenburgische Wörterbuch, sondern schuf auch die Grundlage für die moderne wissenschaftliche Volkskunde in Norddeutschland. Seine Forschungsarbeit hat Generationen von Wissenschaftlerinnen, Lehrerinnen und Heimatfreund*innen inspiriert.
Seine letzte Ruhestätte fand Richard Wossidlo auf dem Friedhof in Ribnitz – der Stadt, mit der er eng verbunden war. Noch heute tragen zahlreiche Schulen, Vereine und Kultureinrichtungen in Ribnitz seinen Namen und ehren so das Andenken an einen unvergessenen Forscher und Bewahrer mecklenburgischer Identität.

